EIN BESUCH BEIM A-TYPEN TREFFEN 2015

 

Kyllburg/Eifel

 

Die ENThusiastischen Angebote im hübschen Mittelgebirge des westlichen Deutschlands nehmen in der letzten Zeit zu. Grund genug also, sich dieses interessante hügelige Gebiet einmal näher an zu sehen und zum A-Typen-Treffen in Kyllburg zu rollen. Ein kleiner Reisebericht.

Es ist schon dunkel, als ich in der Eifel ankam. Doch wo liegt dieses Kyllburg? Verdammt! Ich halte auf der kleinen Waldstraße an und versuche mich zu orientieren. Das hat man nun davon, ein ausgesprochener Navi-Gegner zu sein, große Straßen meiden zu wollen und angeblich romantische Routen zu wählen. Die Romanik geht zu Fuß und zwar wegen der funzeligen Innenbeleuchtung mit der Karte in der Hand vor den Scheinwerfer. Die Waldluft ist angenehm kühl. Sonst alles stockfinster. Irgendwo knackt ein Stück Holz, Ast oder so. Ein Käuzchen schreit. Der Auspuff pingt sein Lied in den Wald.

Es hätte sehr einfach sein können, sagt die Karte, einfach auf die A60, bei Staffelstein runter, 2x rechts abbiegen und einmal über den Kreisverkehr = da! Egal. Meine Karte verrät, es wären noch so 10-12km, das schaffe ich! Bald erreiche ich Kyllburg, die Auswinkelung machts einfach, doch auf einmal stehe ich wieder in finsterem Wald. Kann doch nicht sein! Drehen und nach schauen. Doch stimmt. Langsam und vorsichtig, nicht das ich Angst vor Elchen hätte, rolle ich durch den Wald den Berg hinunter. Die Doppelwinkel winken mich an einem Freibad vorbei, kurz danach erblicke ich vertraute Ansichten, Enten, Zelte, Wohnwagen, Laberfeuer und Leute mit Pullen in den Händen. Der Apfelsaft der Region soll ja bester Qualität sein.

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Batralzem nennt sich der Begrüßungsschluck den ich wähle. Ein Wehrmutaufgesetzer keltischen Ursprungs, mit dem die Kelten 54 v.Chr. zwei Legionen Cäsars in der Eifel kräftig versemmelten, wie ich von einem sehr umfangreichen Kerl von den Düssel-Enten erfuhr. Ein Jahr später war das Zeug wohl ausgegangen und das Volk der Eburonen durch Cäsar komplett vernichtet*. Ich probiere, mich haut das Zeug aus den Sandalen.

 

Die trinkfreudigen Kumpels aus meinem Club sind bereits früher angekommen und halten mir einen erlesenen Platz frei. Echt super. Direkt an der Kyll, so heißt Fluss da, Hochwasser sicher an einem Mäuerchen baue ich mit taumelnder Unterstützung meiner Kumpels mein Zelt auf. Egal. Wird schon stehen bleiben. Isomatte und Schlaftüte sind schnell rein geworfen, dann ab zum Laberfeuer.

Angenehmerweise offerieren das O-Team Anke&Manni am Emfang neben dem Teufelszeug bestens Gekühltes, ich lasse mir die lokale Spezialität "Eifeler Landbier" durch die Kehle rinnen. Das öffnet den Blick für die Gegend.

 

Der Treffenplatz liegt wie schon geschildert direkt an der Kyll, dem längsten Fluss der Eifel, der bei Trier in die Mosel mündet. Er ist so zwanzig Meter breit. Links und rechts steigen die Berge hoch an, totale Tallage. Direkt nebenan das Freibad, toll für Kinder und mich. Auf der anderen Seite ein verwahrloster Tennisplatz, das sonst laut vernehmliche Plopp, aaah, Plopp, aaah, Plopp, aaah, ploppploppplopp bleibt einem also erspart. Dahinter - man muss allerdings über den Fluss - liegt der Campingplatz Naturcamping Kyllburg, dessen Tropfsteinhöhlen und Duschen wir nutzen dürfen. Sein Restaurant "Campingschänke" bietet Schnitzelromantik pur, für ich heute nicht mehr - zu spät dran.

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Ach so ja, Wasser gibt es direkt am ehem. Tennisclubhäuschen, also nur n paar Meter wech vom Zelt. Womit die Infrastruktur in Kürze geklärt ist. Für alle, die wie Napoleon ais dem Land leben, sei gesagt, Kyllburg hat zwei Supermärkte. Die haben auch Grillfleisch. Muss man sich also nachts nicht in den dunklem Wäldern fangen.

Früher Vogel fängt das Brötchen? Der frühe Vogel kann mich mal. Ich schlafe aus. Bei mir gibt es Spätstück. Mensch wie schön, die Kyll plätschert vor sich hin, Fische springen, manchmal schnattert ein Schwimmvogel.

 

Am späten Vormittag steigt der Lärmpegel an, man trifft sich zur Orientierungsfahrt. So um die 50 km soll es durch die Eifel gehen, wenn man die Strecke findet, sonst wirds mehr. Ich spar mir das und verfüge mich in die Campingschänke wo ich erst einmal zwei Pötte Kaffee genieße und mir dann ein kräftiges Spätstück, Schnitzel mit Spiegelei und Pommes überlege. Die darauf folgende Überlegung weist ganz klar den Weg ins Freibad.

Voll gefressen dümpel ich ein paar Bahnen, tauche etwas. "Da bläst er!" höre ich Rufe, als ich schnaufend auftauche.  Genug sportliche Aktivitäten, ablegen und Augen zu. Kurz eingenickt werde ich durch ein Schnüffeln geweckt und blicke in das wölfische Grinsen eines neugierigen Kurzhaardackels. "Paaaaulcheeeen....!" Ab ins Wasser, nein keine Sorge, nicht Paulchen sondern ich. Noch mal fein Tauchen und alsbald Tiefen entspannt zurück auf den Treffenplatz.

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Gähnende Leere. Alle unterwegs auf O-Fahrt oder wie meine Kumpels Grillfleisch kaufen. Oder so. Bier ist mir zu früh, Batralzem erst recht. Am Empfang gibt es `nen Kaffeeservice. Regensicher überdsachte Tische&Bänke laden zum Niederlassen ein, doch ich setze mich mit einem vollen Pott heißem Kaffee an die Kyll und lasse die Seele baumeln. Alles fließt.

Mit ausgebaumelter Seele zurück werde ich genötigt, einen Blick auf das Feuer zu werfen, eine Aufgabe nach meinem Geschmack. Anke und Manni organisierten prima Feuerholz aus den Wäldern - mit Genehmigung des Kyllburger Bürgermeisters, wie man mir heftig versicherte - so macht es sehr viel Spaß, ein feines kleines Feuerchen zu unterhalten. Bald treffen nach und nach die Leute von der O-Fahrt ein, letzte Fragen klärt man heimlich, dann Zettel abgeben. Alsbald setzt geschäftiges Treiben ein. Grille werden angeworfen, dichter dunkelblauer Qualm zieht in dichten Schwaden über den Platz. Ein paar Plopps verraten, dass die ersten Trinkfläschchen geöffnet sind.

Meine Kumpels kauften den EDEKA leer und starten eine wahre Grillorgie. Mit Einsetzen der Dämmerung (es ist Ende Juni) startet die Preisverleihung zur O-Fahrt. Wer gewann weiß ich nicht, ich muss Schnitzel kauen sonst gipps Strafen von der eigenen Bande. Wenn das beste Salatblatt ignoriert, das letzte Schnitzel gerillt, die letzte Wurst gegessen, ok, ab ans Laberfeuer, das Geschirr spült die Kyll...

 

Es geht bis tief in die Nacht irgendein Mensch macht immer wieder laute Musik, Schlafen will nicht sein, also gehe ich um das Freibad herum, dann hoch in den Wald. Das kann ich wunderbar genießen. Ich lasse alles fallen, also innerlich meine ich - keine Sorge, und höre in die Stille. Irgendetwas ruft, knistert, knastert, zirpt und fiept immer, vielleicht gerade zum letzten Mal, wenn es etwas lauter raschelt und Flügel schlagen. Danach wieder Stille. Ich halte bis zur einsetzenden Morgendämmerung aus und höre dem Konzert zu, wenn sich nach und nach ein erster Vogel meldet, langsam Betrieb im Wald aufkommt und die ganzen Vogelgesänge ein Waldorchester bilden. Son früher Vogel ist manchmal doch ganz schön.

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Ich schlafe bis mittags, höre keine Kyll, keine Fische und keine Abreisenden... Das Zelt wird nieder geworfen, in der Ente verstaut, Tschö gesagt und dann ab, nein nicht nach Hause.

Ich fahre noch etwas weiter westlicher auf das hübsche Ferschweiler Plateau, denn dort gibt es keltische Hinkelsteine (Menhire) und im nahen Luxenburg preiswert Benzin und Kaffee. Der wird zu Hause gekocht, beim Kaffeeschlürfen das beste vom Treffen erzählt und im nächsten Sommer will die Familie mitkommen. Nach Kyllburg in die Eifel.

 



Ein glücklicher Treffenbesucher
Düssel Ducks 2016


*PS: Wer sich für die Historie interessiert sucht im Netz nach Ambiorix.